Archive for Oktober 2009

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Strategische Personalplanung

22. Oktober 2009

21.10.2009 | Arbeitswelt & Unternehmen

http://www.haufe.de/personal/newsDetails?newsID=1256055821.14&Subarea=News&chorid=00571814

Unternehmen nehmen das Thema Personalplanung nicht ernst genug.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Haufe Akademie und des Personalmagazins unter Führungskräften und Personalverantwortlichen hauptsächlich mittelständischer Unternehmen.

Zwar gibt es unter dem Stichwort „demografischer Wandel“ viele Lippenbekenntnisse, in die Tat werden die Erkenntnisse allerdings nicht umgesetzt. So gibt es zwar in 61 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen eine sogenannte „strategische Unternehmensplanung“, doch nur knapp ein Viertel dieser Unternehmen gleicht diese mit der langfristigen Personalplanung ab.

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Dreißig Jahre ungenutzt!

22. Oktober 2009

http://www.zeit.de/2008/11/P-Staudinger

»Das Altersbild beginnt sich zu wandeln; in der Werbung, in den Medien kann man das sehen.« Aber reicht der Schub, um die nötigen gesellschaftlichen Veränderungen auszulösen?

In den letzten hundert Jahren hat sich unsere Lebensdauer um rund 30 Jahre verlängert, ein Zeitraum, der bislang so gut wie ungenutzt bleibt. Dringend müsse Ausgleich geschaffen werden zwischen der wachsenden Doppel- und Dreifachbelastung durch Arbeit, Familie und Bildung in den mittleren Lebensjahren und der Unterforderung in den späteren Jahren, die meist im gesellschaftlichen Abseits verbracht werden, fordert die Entwicklungspsychologin.

Das aber wird nicht gelingen ohne den Abschied von der klassischen Abfolge der Lebensphasen. Erst lernen, dann arbeiten, dann ruhen – dieses Modell ist nicht mehr zukunftsfähig. Gelernt werden muss künftig immer, und gearbeitet werden muss immer länger. Die kommende Generation werde ein heterogeneres, breiteres Arbeitsbild haben, sagt Staudinger. »Meine Hoffnung ist, dass auch die Älteren Arbeit wieder als etwas Sinnstiftendes erleben können.«

Diese Hoffnung gründet sie (…) auf ihre eigenen Forschungsergebnisse: Bestimmte Kernkompetenzen stellten sich mit dem Alter ganz von selbst ein. »Allein dadurch, dass wir älter werden, sind wir besser in der Lage, unser Wohlergehen sicherzustellen. Wir werden sozialkompetenter, zuverlässiger, emotional stabiler, widerstandsfähiger – alles ganz automatisch«

Inzwischen unterscheidet sie zwei positive Lebensverläufe: den Weg der Weisheit und den Weg des Wohlergehens. Die meisten begeben sich auf Letzteren – schon deshalb, weil das Altern ihn von selbst bahnt. Den Weg der Weisheit aber gehe nur eine Minderheit, denn »er ist steinig«. Wer ihn beschreite, müsse Dinge infrage stellen, unbequem sein, die gegebenen Umstände verändern und verbessern wollen.

Projektionsfiguren: die Rolling Stones (…) »Die altern, indem sie weitermachen mit dem, was sie gut können.« (…) Joschka Fischer, der nach Aufstieg und Fall der Welt signalisierte: Das war’s, nun kommt eine ganz neue Phase. Oder der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf, der mit seiner Alten-WG eine neue Lebensform probt – auch im Blick auf das vierte Lebensalter. »Die werden stilbildend sein, ich bin da ganz gespannt«, sagt Staudinger.

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Opa darfs nicht lassen

22. Oktober 2009

aus: http://www.zeit.de/karriere/2009-10/65plus

Ursula Staudinger, Psychologieprofessorin und Altersforscherin : „(…) Die Zukunft der Gesellschaft gehört den Alten„. Staudinger ist die Leiterin des Center for Lifelong Learning and Institutional Development an der Bremer Jacobs University.

„Es stimmt nicht, dass Arbeit ein begrenztes Gut ist. Es stimmt nicht, dass die Alten früh in den Ruhestand gehen müssen, weil sie sonst den Jungen die Arbeitsplätze wegnehmen“.

Ihre Forderung: Die Unternehmen sollten ihre Personentwicklung grundlegend verändern.

Sie sagt, „die meisten könnten sogar bis zu einem Alter von über 70 Jahren arbeiten.“ Und dass sie das auch „besser täten“. Gründe: die Sozialsysteme müssen gestützt werden , die Unternehmen können auf die Erfahrungen der Alten nicht verzichten , um innovativ zu sein und der Einsatz der Senioren schafft angeblich neue Arbeitsplätze. (Dazu untern noch eine Idee)

Statistisch hat jeder Senior bei Renteneintritt eine Lebenserwartung von 18 Jahren, für das Jahr 2050 werden es 25 Jahre sein – um 1900 waren dies durchschnittlich nur acht Jahre. „Wir können uns das nicht leisten„, stellt Axel Börsch-Supan, Professor am Mannheim Research Institute for the Economics of Aging, fest.

Er hat sich mit den volkswirtschaftlichen Auswirkungen der älter werdenden Gesellschaft auseinandergesetzt. „Entscheidend ist, dass wir unseren Lebensstandard halten. Dafür ist die Produktivität wichtig“, sagt er. Letztere nehme (…) im Alter jedoch nicht ab. „Ältere Beschäftigte (…) haben mehr Erfahrungen, soziale Fertigkeiten und Alltagskompetenz. Wir leben in einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft, in der vor allem diese Kompetenzen gefragt sind“, sagt Börsch-Supan. Seinen Untersuchungen zufolge liegt die Produktivität sogar erst im Alter zwischen 50 bis 60 Jahren am höchsten.

Ergebnis: Arbeiten jenseits des gesetzlichen Rentenalters hat positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. (…) In Deutschland sind „schon heute etwa 400.000 Personen, die trotz Ruhestand erwerbstätig: (…) sie arbeiten auf freiberuflicher Basis oder in speziellen Teilzeitmodellen weiter. Andere schaffen neue Jobs, weil sie sich noch einmal selbstständig machen und Mitarbeiter einstellen.

Ein langes, produktives Leben führen zu können hat einen umfassenden Arbeits- und Gesundheitsschutz zur Grundlage. Darum fordern die Wissenschaftler Politik und Wirtschaft auf, schon frühzeitig mit Vorsorge zu beginnen.

Unternehmen müssen in den Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiter investieren – schon bei den Auszubildenden. Zudem sollen Anreize für Weiterbildungsmaßnahmen geschaffen werden. Lebenslanges Lernen heißt die Devise. Ältere müssen motiviert werden, sich fortzubilden. Schluss mit Frühverrentung, Anhebung des gesetzlichen Rentenalters, vielfältiger Einsatz von Arbeitnehmern. Wer 30 Jahre auf dem Bau geschuftet hat, kann vielleicht nicht bis über 70 Jahre körperlich arbeiten, wohl aber in flexibleren Arbeitszeitmodellen beispielsweise Bürotätigkeiten verrichten. Auf diese muss der Beschäftigte aber vorbereitet werden.

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Fitness nach 65 und Zufriedenheit mit dem Beruf

19. Oktober 2009

zum Artikel in der SZ vom 17.10.2009 von J. Winter und B. Scheubel, beide LMU, „Wer mit 65 noch fit ist, soll weitermachen“

Die Autoren stellen fest: „Die Mehrheit der Deutschen glaubt, im Alter nicht mehr in der Lage zu sein, ihren Beruf auszuüben – und das, selbst wenn man berufsspezifische Effekte“ (zB. physische und psychische Belastungen) „und den individuellen Gesundheitszustand herausrechnet. Kurz gesagt: Die Deutschen denken sich kränker, als sie vermutlich sein werden.“ Im Ergebnis lehnt die Mehrheit deshalb auch die Erhöhung des Renteneintrittsalters ab.

Es ginge aber wohl auch um eine Wahrnehmungveränderung: Die Reform wird erst in zwanzig Jahren greifen. Dann haben die 67-jährigen noch zwanzig oder mehr Jahre Lebenszeit als Rentner vor sich. -„Diesen Rentenzeitraum zu finanzieren wird für unser Gemeinwesen, aber auch für jeden einzelnen, (…) Herausforderung genug sein.“

Damit also die Älteren länger am Erwerbsleben teilhaben können, ist es erforderlich, „die Arbeitsmarktsituation der Älteren systematisch zu verbessern“, damit überhaupt ausreichen Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine weitere wichtige Rolle spielt die „Gesundheitsförderung am Arbeitplatz und Zufriedenheit mit dem eigenen Beruf„, damit sich die Arbeitnehmer in der Lage sehen, ihren Beruf weiter auszuüben.

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Situation in der Bauwirtschaft

8. Oktober 2009

Die Bauwirtschaft gehört zu den hoch belasteten Branchen. Zu nennen sind beispielsweise starker Termin- und Zeitdruck, hohe körperliche Anforderungen, Witterungseinflüsse und zahlreiche Schnittstellen innerhalb der Wertschöpfungskette Bau. Die hohen Anteile von Fehlzeiten und Renten aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit sprechen für sich. Nicht umsonst weisen die Beschäftigten dieser Branche ein besonders niedriges Renteneintrittsalter auf. Hinzu kommt die demografische Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die auch vor der Bauwirtschaft nicht Halt macht. Insgesamt wird die gesamte Branche mehr als bisher auf den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der aktuell mehr als 1,8 Millionen Beschäftigten angewiesen sein.

Für viele der Klein- und Kleinstbetriebe in der Bauwirtschaft stellt die gesundheitsgerechte und demografiesensible Arbeitsgestaltung eine Herausforderung dar. Die Unternehmer müssen fast täglich auf neue Herausforderungen reagieren, ohne gesetzliche Erfordernisse wie Arbeitszeit- und Arbeitsschutzgesetz „aus dem Auge zu verlieren“. Vor diesem Hintergrund schreibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen des „Modellprogramms zur Bekämpfung arbeitsbedingter Erkrankungen“ den Förderschwerpunkt 2009-III „Demografischer Wandel in der Bauwirtschaft – Konzepte und Modelle für den Erhalt und die Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit“ aus. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) begleitet das vom BMAS geförderte Modellprogramm fachlich.

http://www.inqa.de/Inqa/Navigation/Themen/bauwirtschaft,did=251560.html